Vor der Fahrt in den Weihnachtsurlaub: Reifen kontrollieren
Die Weihnachtszeit bringt viele Autofahrer auf die Straßen. Um sicher und entspannt am Urlaubsort oder bei der Familie anzukommen, sollten vor einer längeren Autoreise auf jeden Fall die Reifen kontrolliert werden. Die Verwendung der korrekten Ausrüstung garantiert eine sichere Autofahrt, auch auf rutschigen Straßen und bei schlechten Sichtverhältnissen. Fahrer sollten sich vergewissern, dass ihre Reifen in gutem Zustand sind und über genügend Griff verfügen.
Winterreifen brauchen einen höheren Luftdruck
Autoreifen verlieren langsam an Luft und sollten daher in regelmäßigen Abständen kontrolliert und bei Bedarf nachgefüllt werden. Im Winter muss man besonders auf den Reifendruck achten. Zwar findet man bei allen Fahrzeugen Empfehlungen zum passenden Reifendruck, dennoch fehlt meist der Hinweis, dass der benötigte Wert bei Winterreifen höher liegt.
„Temperaturschwankungen wirken sich auf den Reifendruck aus. Ein Temperatursturz von zehn Grad verringert den Reifendruck um etwa 0,1 bar. Für die Winterzeit empfehle ich daher, den vom Fahrzeughersteller empfohlenen Reifendruck um 0,2 bar zu erhöhen“, sagt Matti Morri, Manager Technical Customer Service bei Nokian Tyres.
Matti Morri empfiehlt die Kontrolle des Reifendrucks, wenn die Reifen noch kalt sind, da der Druck in vom Fahren aufgewärmten Reifen grundsätzlich höher ist. Der richtige Reifendruck hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Steuerungseigenschaften und die Abnutzung des Reifens. Reifen mit zu niedrigem Druck sind auch unsicher, weil sie einen längeren Bremsweg haben, schlechter zu steuern und anfälliger für Beschädigungen sind. Autofahrer sollten außerdem regelmäßig den Reifendruck des Ersatzreifens kontrollieren und ihn höher als den der momentan montierten Reifen halten, da sich der Reifendruck über die Zeit hinweg unweigerlich verringert.
Profiltiefe weist auf Zustand des Reifens hin
Reifen, die auf verschiedenen Achsen montiert sind, fahren sich unterschiedlich schnell ab. Man kann die Abnutzung dadurch minimieren, dass man die Reifen rotierend auf unterschiedliche Achsen montiert. In der Regel reicht es aus, den Tausch von der Vorder- auf die Hinterachse und umgekehrt beim regulären Reifenwechsel durchzuführen. Die Reifen nicht rotierend zu wechseln führt höchstwahrscheinlich dazu, dass sich die Reifen ungleich abfahren. Die Profiltiefe der auf den unterschiedlichen Achsen montierten Reifen sollte sich nie um mehr als zwei Millimeter unterscheiden.
„Ein Reifenset in gutem Zustand und mit gleichmäßiger Abnutzung garantiert eine optimale Steuerungsleistung. Wenn aber ein Reifenpaar stärker abgefahren ist als das andere, sollte das Paar mit dem tieferen Profil auf die Hinterachse montiert werden. Reifen mit gutem Griff helfen auf der Hinterachse effektiver dabei zu vermeiden, dass das Fahrzeug an Bodenhaftung verliert und ins Rutschen gerät“, erklärt Matti Morri.
Die Profiltiefe gibt Aufschluss über die Abnutzung des Reifens. Die Faustregel besagt: Sobald das Reifenprofil unter vier Millimeter sinkt, ist der Reifen deutlich abgefahren und verliert an Griff. Abgefahrene Reifen führen zu Rutschgefahr. Auf winterlichen Straßen bedeutet das, dass die Reifen den Matsch zwischen Fahrbahn und Profil nicht mehr verdrängen können und das Fahrzeug gänzlich auf Schneematsch fährt. Gleiches gilt für Aquaplaning. Das Fahrzeug wird schwer steuerbar und die Gefahr, von der Fahrbahn abzukommen, steigt.
„Ein guter Reifen mit ausreichend Griff befolgt die Steuerbefehle des Fahrers und korrigiert sogar Lenkfehler. Wenn der Reifen sich der Lenkbewegung entsprechend verhält, ist Autofahren einfach und der Fahrer spürt, wenn die Reifenhaftung an ihre Grenzen kommt“, sagt Morri.
Autofahrer können die Profiltiefe zuhause mithilfe einer Münze oder eines Streichholzes überprüfen. Hier findet sich eine kurze Anleitung dazu. Bei modernen Reifen erkennen Autofahrer auch ohne Überprüfung die aktuelle Profiltiefe. Zum Beispiel zeigt die von Nokian Tyres patentierte Abnutzungsanzeige DSI (Driving Safety Indicator) die Tiefe der Hauptrillen in Millimetern an. Zusätzlich kann der Reifen auch ein Schneeflockensymbol besitzen. Sobald dieses Symbol gänzlich abgefahren ist, sollten die Reifen ausgetauscht werden.
Was beim Beladen des Fahrzeugs mit Weihnachtsgeschenken zu beachten ist
Wenn das Fahrzeug beladen wird, sollten die schwersten Lasten ganz unten verstaut und befestigt werden, damit sie bei einem plötzlichen Bremsmanöver nicht nach vorne geschleudert werden. Mehr Masse führt zu mehr Kraft, daher sollten Autofahrer beim Abbiegen und auf rutschigen Fahrbahnen bedenken, dass ein beladenes Fahrzeug einen längeren Bremsweg hat als ein leeres.
„Autofahrer sollten sich vergewissern, dass das Scheibenwaschwasser frostbeständig ist. Sie sollten an eine Sicherheitsweste, eine Taschenlampe und warme Kleidung denken, für den Fall, dass sie auf der Fahrt irgendwo stecken bleiben. Darüber hinaus sollten sie genügend Zeit einplanen, Essen mitnehmen sowie regelmäßige Pausen einlegen. Und nicht zu vergessen: sich auf Weihnachten freuen. So sind Autofahrer bestens auf den Weihnachtsverkehr vorbereitet“, fasst Morri zusammen.
Kurze Checkliste für die Winterreifen:
- Kontrollieren Sie den Reifendruck alle paar Wochen. Der Reifendruck hat einen wesentlichen Einfluss auf den Fahrkomfort und die Abnutzung des Reifens. Erhöhen Sie den Reifendruck im Winter um 0,2 bar.
- Messen Sie die Profiltiefe einige Male pro Saison. Wenn die Profiltiefe unter vier Millimetern liegt, sollten die Reifen ausgetauscht werden.
- Wechseln Sie die Reifen rotierend zwischen den Achsen. Wenn der Unterschied der Profiltiefen höher als zwei Millimeter ist, sollten Sie die Reifen auf der jeweils anderen Achse montieren.
- Kontrollieren Sie das Alter der Reifen. Reifen halten im Schnitt etwa sechs Jahre bei aktiver Nutzung. Sobald die Reifen zehn Jahre alt sind, sollten sie nicht länger verwendet werden. Die Gummimischung härtet mit dem fortschreitenden Reifenalter aus und verliert an Griffigkeit.
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